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Bordeaux

Jeder denkt beim Namen Bordeaux sofort an Rotwein. Und so ist es auch. Bordeaux ist Rotweinland, nur ungefähr 10% der Produktion aus enormen 200.000 Hektar Rebfläche, erzeugt von rund 12.000 Betrieben, sind Weißweine.

Und so sind es die Rotweine, die Bordeaux weltberühmt gemacht haben. Hier entstehen eine Reihe der weltbesten Rotweine. Namen wie Chateau Latour, Mouton-Rothschild oder Petrus hat wohl jeder schon einmal gehört und bei den enormen, zum Teil vierstelligen Preisen ungläubig den Kopf geschüttelt.

Aber das ist nur die eine Seite vom Bordeaux. Letztlich haben weniger als 100 Weingüter die finanziellen Mittel, die Weinlagen und die Fläche, um legendäre Weine in ausreichender Menge für den Weltmarkt zu erzeugen. Die andere Seite sind viele Erzeuger, die sich nur mühsam über Wasser halten, weil sie sich weder das beste und das neueste Equipment leisten können und sich auch keine Erntehelfer in Regimentsstärke leisten können. Die dann unter Umständen wochenlang bezahlt, untergebracht und verköstigt werden müssen, wenn plötzlich das Wetter während oder knapp vor der Ernte umschlägt (der Atlantik ist nur wenige Kilometer entfernt!).

Zwischen diesen beiden extremen Polen gibt es viel zu entdecken. Nicht jedes wirklich gute Weingut schafft es, aus welchen Gründen auch immer, in die Bewertungslisten der bekannten Verkoster zu gelangen und muss daher preislich auf dem Boden bleiben. In manchen Fällen ist auch die produzierte Menge viel zu gering, um einen weltweiten Markt bedienen zu können. (Von „unserem“ La Tronquera von Chateau Vimiereres werden zum Beispiel nur rund 1500 Flaschen produziert, Lafite-Rothschild produziert dagegen alleine von seinem Top-Wein über 400.000 Flaschen!). Solche Weingüter widerlegen die Behauptung, ein guter Bordeaux ist immer teuer. Im Gegenteil bietet das Bordeaux wie kaum eine andere Region ein tolles Preis-Leistungsverhältnis. Die Kunst besteht darin, in dem Meer der zig-tausend Weingüter genau diese Erzeuger zu finden.

Aber um Bordeaux zu verstehen, sollte man sich mit ein paar Fakten und Informationen vertraut machen, da das Gebiet sowohl geografisch als auch geologisch erstaunlich unterschiedlich ist. Ganz grob unterscheidet man zwei Gebiete. Einmal die flache Medoc-Halbinsel, die auf der einen Seite an den Atlantik reicht und auf der anderen Seite von der breiten Gironde begrenzt wird. Die Böden wechseln im Medoc von sandig-karg bis hin zu den berühmten tiefgründigen Kieskuppen, auf denen die besten Weine entstehen. Schon im 14. Jahrhundert erkannte man die besondere Eignung dieser Böden für Rotweine aus der Cabernet Sauvignon-Traube und legte die bis dahin in weiten teilen sumpfige Halbinsel nach und nach trocken. Das Medoc wird auch gerne als linkes Ufer oder „left bank“ bezeichnet.

Die zweite Region befindet sich landeinwärts der Gironde auf der rechten Seite dieses hier sehr breiten Stroms und heißt daher umgangssprachlich rechtes Ufer oder Right Bank. Hier ist es deutlich hügeliger und die Böden haben oft deutlich mehr Kalk- und vor allem Lehmanteile, was den Anbau der später reifenden Merlot-Traube begünstigt. Die besten Weine wachsen hier auf dem berühmten Lehmplateau in der Gemeinde Pomerol. Chateau Petrus ist hier der vollkommen unangefochtene Platzhirsch und mit einem Preis von einigen Tausend Euro pro Flasche nur für Multimillionäre erschwinglich.

Der nahe Atlantik und die temperaturausgleichende Gironde prägen die gesamte Region mit viel Wind, eher feuchtem und gemäßigten Klima. Die Trauben reifen langsam und lange und bringen so in guten Jahren ihr ganzes Potenzial in den Wein.

Bordeaux ist das Land des Cabernet Sauvignon und des Merlot. Diese beiden Traubensorten werden ergänzt von kleineren Mengen des Cabernet Franc und des Petit Verdot. Die Weingüter beherrschen hier die Assemblage aus diesen Trauben und den Ausbau in den kleinen Eichenholzfässern (Barriques), bis zu Perfektion. Reinsortige Weine findet man im Medoc selten während reinsortige Merlot-Weine auf dem rechten Ufer, besonders in Pomerol nicht ungewöhnlich sind..

Durch den hohen Tanningehalt benötigen Bordeauxs immer eine mehr oder weniger lange Zeit in der Flasche, bis sie ihren besten Trinkzeitpunkt erreicht haben. In ihrer Jugend sind sie oft verschlossen und die Frucht versteckt sich hinter astringierenden Tanninen und präsenter Säure. Mit zunehmender Reife werden die Tannine geschmeidiger und die Säure integriert sich in die Frucht und macht die Weine frisch und lebendig. Es ist also im Regelfall Geduld erforderlich, die in Top-Jahren und bei den großen Cabernet-betonten Weinen arg strapaziert werden kann. Ein Chateau Latour z.B. braucht schon mal gerne 30 Jahre bis zur ersten echten Trinkreife und hält das Niveau dann weitere 20-30 Jahre. Aber auch bezahlbare Weine benötigen immer ein paar Jahre der Reife und halten das Niveau dann jahrelang.

Bordeaux hat neben seinen einzigartigen natürlichen Bedingungen auch das besondere Glück, dass es schon vor über 170 Jahren eine offizielle Klassifizierung im Medoc gab, die damals Napoleon anläßlich der Weltausstellung 1855 in Auftrag gab. Er verfügte eine Klassifizierung nach erzielten Marktpreisen und es entstand eine Einteilung der damals besten und bekanntesten Weingüter in sogenannte Cru classés, absteigend in der Qualität vom Premier Cru in vier weitere Klassen bis hinunter zum 5er Cru classé. Ein aus heutiger Sicht genialer Marketing Coup. Auch wenn sich die Weingüter unterschiedlich gut entwickelt haben und einige den Rang nicht mehr verdienen und andere in der Qualität den Rang übertreffen, so hat diese Hierarchie bis heute Bestand und es wurde offiziell kaum daran gerüttelt. Es gab damals nur vier Premier Crus und bis heute ist nur ein einziges weiteres Weingut in den Premier Cru Rang offiziell aufgenommen worden, nämlich Chateau Mouton-Rothschild.

Auf dem rechten Ufer dagegen wird die Rangfolge alle 10 Jahre neu bewertet, was den Preisen für die besten Gewächse des rechten Ufers jedoch keinen Abbruch tut.

Die Qualitätsansprüche der Top 100 Weingüter sind sehr hoch und es werden enorme Summen in die Optimierung der Qualität gesteckt. Natürlich schlägt sich dies auch im Preis nieder. Man muss jedoch zugeben, dass das Qualitätsniveau noch nie so hoch wie jetzt war. Noch vor weniger als 40 Jahren hätte ein regnerisches Jahr wie 2011 zu katastrophal schlechten Weinen geführt. Heute sind die Weingüter in der Lage, mit ungleich mehr Wissen und besseren Bedingungen im Weinberg und im Keller trotzdem noch gute Weine zu erzeugen.

Hier geht es zu unseren Weinen aus dem Bordeaux