In der Gemeinde Chambolle-Musigny mit ihren kleinen, engen und verwinkelten Straßen stehen insgesamt rund 152 Hektar unter Reben. Das unscheinbare Äußere des kleinen Dorfes läßt in keinster Weise auf das weltweite Renomée dieser Weingemeinde schließen. Von den 152 Hektar sind immerhin rund 24,2 Hektar als Grand Cru deklariert, darunter alleine 10,85 Hektar für den nach Romanee-Conti wohl teuersten Grand Cru, den Musigny. Rund weitere 60 Hektar der insgesamt 152 Hektar sind in 24 Premier Crus unterteilt, von denen ebenfalls einige Weltruf besitzen, darunter vor allem der Amoureuses. Die Weinberge liegen von Wald geschützt in wesentlichem in östlicher Ausrichtung auf 250 - 300 mtr. Höhe. Der Boden besteht im Untergrund im wesentlichen aus dem Comblanchien-Kalkstein, der weiter südlich in der Côte de Beaune auch in einem großen Steinbruch abgebaut wird. Viele Häuser der Region sind aus diesem Stein erbaut. Die Oberschicht besteht aus rötlicher Erde, die wiederrum mehr oder weniger stark mit Kalkstein durchsetzt ist und im oberen Bereich der Weinberge am dünnsten ist. Bei starken Regenfällen erodiert der Boden und wird zum Teil wieder nach oben in den Weinberg gebracht. Angebaut wird ausschließlich die Pinot Noir Traube, der Maximalertrag ist per Gesetz auf 40 Hl pro Hektar beschränkt.
Die nüchternen Fakten sagen wenig über die Faszination aus, die die guten Weine aus dieser kleinen Gemeinde ausmachen. Im besten Fall handelt es sich um sehr feine, mit großer Finesse und einer unvergleichlichen Transparenz ausgestatteten Rotweine. Der Begriff feminin wird oft im Zusammenhang mit den Weinen aus Chambolle-Musigny genannt. Trotz recht heller Farbe und zartem Eindruck am Gaumen besitzen die Weine große geschmackliche Intensität und Länge und können in guten Jahren superb altern. Der Begriff "power without weight" trifft hier mehr als bei allen anderen Weinen den Nagel auf den Kopf und viele eingefleischte Burgunder-Kenner deklarieren die Weine aus Chambolle-Musigny als ihre Lieblings-Burgunder.
Das erklärt vielleicht neben der sehr begrenzten Verfügbarkeit die sehr hohen Preise, die für die besten Exemplare bezahlt werden müssen. Regelmäßig ist ein Musigny Grand Cru von den besten Erzeugern für Normal-Sterbliche ein unbezahlbarer Traum. Auch auf Weine aus der Premier Cru Lage Amoureuses und teilweise aus der Grand Cru Bonnes-Mares (der sich mit einem kleinen Anteil kurioserweise in die Nachbargemeinde Morey-St. Denis erstreckt) trifft diese Situation zu.
Eine interessante Alternative zum Grand Cru "Musigny" ist die 3,15 Hektar kleine Premier Cru Lage "La Combe de L'Orveaux". Sie galt vor der Klassifizierung des Musigny zum Grand Cru als gleichwertig und wurde damals von den Besitzern nur nicht zur Höherklassifizierung als Grand Cru bei den Behörden aus Angst vor höheren Steuern eingereicht. Jedoch wurde ein Teil vom La Combe de L'Orveaux 1929 und ein weiteres Mal 1989 zum Grand Cru hochgestuft. Boden und Klima des direkt am Musigny gelegenen La Combe d'Orveaux sind mit diesem weitestgehend identisch. Die Weine aus diesem Premier Cru sind daher unter Kennern begehrt, da die Qualität von den besten Winzern hier an den Musigny heranreicht, die Weine aber nur einen Bruchteil kosten. Nicht zu verwecheln übrigens mit der Village-Lage La Combe d'Orveaux, sie liegt separiert und weist bei weitem nicht die Qualität des Grand Cru / Premier Cru La Combe d'Orvaux auf.
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